Fördermittel ermöglichen Anlage eines Bauerngartens nach historischem Vorbild
Als bereits 1542 erstmals urkundlich erwähntes Bauerngut bezeugt das Museum Knochenstampfe Dorfchemnitz die vorindustrielle landwirtschaftliche Entwicklung des sächsischen Erzgebirges. Neben dem annähernd 500 Jahre alten Bauernhaus einschließlich Dorfbackofen ist es im Besonderen die namensgebende technische Anlage, ein wasserradgetriebenes Stampfwerk zur Zerkleinerung von Tierknochen, die den kulturgeschichtlichen Stellenwert des Denkmales definiert. In seiner Konstellation aus Bauernhaus, Backofen und Mühlenanbau bietet das Heimatmuseum die Möglichkeit, mit dem dörflichen und bäuerlichen Leben jenseits des Bergbaus ein Thema zu bespielen und zu beforschen, das in der Region bisher kaum gewürdigt wird. Sollen Landwirtschaft und Dorfleben den Kern des künftigen Museumskonzeptes bilden, so dürfen die dinglichen Sachzeugen nicht für sich allein stehen. Ein erzgebirgisches Bauerngut kann nicht ohne einen zugehörigen Bauerngarten gedacht werden.
Dank des Soforthilfeprogramms für Heimatmuseen 2022 konnte der bisher durch Ehrenamt gepflegte und für Kräuterführungen genutzte Garten hinter dem Bauernhaus neu gestaltet und in seiner Anlage und Bepflanzung der künftigen Ausstellung in Museum und Stampfenanbau zur Seite gestellt werden. In Form eines Bauerngartens entsteht seitdem eine Freilichtausstellung, in der wichtige, für den Gebirgsbauern zentrale Nutzpflanzen, Heilkräuter sowie ortstypische Bäume und Sträucher kultiviert und den Museumsbesuchern näher gebracht werden.
Seit 2024 beteiligt sich der Bauerngarten jährlich zum Tag der offenen Gartenpforte.